Worauf du bei der Wahl deiner Surfschule wirklich achten solltest
Die Wahl der richtigen Surfschule auf Fuerteventura entscheidet über Frust oder den Surftraum deines Lebens. Ein schönes Foto auf Instagram ist schnell gemacht, aber echtes Wellenreiten zu lernen, ist eine Kunst. Als Pioniere, die seit den Anfängen des Surfens in La Pared dabei sind, haben wir alles gesehen. Wir wissen, worauf es ankommt.
Damit du dein Geld und deine kostbare Urlaubszeit in echte Fortschritte investierst, haben wir 5 Punkte zusammengefasst, die eine exzellente Schule von einer Touristenfalle unterscheiden.
1. Die Lehrmethode: Der schnelle Erfolg oder das nachhaltige Fundament?
Viele Schulen bringen dir den sogenannten „Touri Take-Off“ bei. Dabei gehst du über die Knie oder über mehrere einzelne Schritte nach oben. Das führt zu einem schnellen Erfolgserlebnis, weil du rasch zum Stehen kommst. Das Problem? Diese Technik ist für das Surfen in echten, grünen Wellen komplett ungeeignet. Hast du diesen falschen Bewegungsablauf einmal verinnerlicht, ist es unglaublich schwer, ihn wieder loszuwerden.
Worauf du achten solltest:
Eine erstklassige Schule hat den Mut, dir von der ersten Minute an die richtige Technik beizubringen – den einen, wahren Take-Off. Es mag anfangs etwas anspruchsvoller sein, aber es ist das Fundament, das du brauchst, um später selbstständig und sicher in grünen Wellen surfen zu können. Es ist der Unterschied zwischen einem kurzfristigen Erfolgserlebnis und einer lebenslangen Leidenschaft.
2. Die Qualifikation der Lehrer: Echte Coaches oder überarbeitete Praktikanten?
Ein T-Shirt mit dem Logo einer Surfschule macht noch keinen Surflehrer. In vielen großen Schulen werden die Kurse von Praktikanten oder unerfahrenen Aushilfen geleitet, die einen Kurs nach dem anderen abarbeiten müssen. Sie können vielleicht selbst gut surfen, aber das bedeutet nicht, dass sie auch gute Lehrer sind.
Worauf du achten solltest:
Frage explizit nach der Qualifikation. Unterrichten die lizenzierten, erfahrenen Haupt-Coaches selbst? Achte auf anerkannte Zertifizierungen (z.B. von der ISA – International Surfing Association). Ein professioneller Coach ist nicht nur Surfer, sondern vor allem ein ausgebildeter Lehrer, der eine klare Methodik verfolgt und die Geduld hat, auf dich persönlich einzugehen.
3. Die Gruppengröße: Bist du einer von vielen oder einer von wenigen?
Das ist einfache Mathematik. Wenn ein Lehrer für 10 oder mehr Schüler gleichzeitig im Wasser verantwortlich ist, wie viel individuelle Aufmerksamkeit kannst du dann erwarten? Die Antwort ist: fast keine. Du bist auf dich allein gestellt und bekommst kein gezieltes Feedback, um deine Fehler zu korrigieren.
Worauf du achten solltest:
Eine Schule, die Wert auf Qualität legt, garantiert dir eine kleine Gruppengröße. Bei uns sind es beispielsweise maximal 8 Schüler pro Lehrer. Nur so können wir sicherstellen, dass wir jeden deiner Versuche sehen, dir direkt im Wasser Feedback geben und den Unterricht an dein persönliches Tempo anpassen können.
4. Die Kurszeiten: Passt sich die Schule dem Ozean an – oder du dich der Schule?
Das ist vielleicht der wichtigste Geheimtipp von allen. Viele Surfschulen haben starre Kurszeiten, zum Beispiel immer um 10:00 Uhr und um 14:00 Uhr. Das ist praktisch für die Organisation, aber oft eine Katastrophe für den Lernerfolg. Der Ozean richtet sich nicht nach unserem Terminkalender, sondern nach den Gezeiten (Ebbe und Flut).
Wir haben es unzählige Male gesehen: Schulen, die mit blutigen Anfängern bei Flut ins Wasser gehen, wenn die Wellen direkt am Strand brechen (Shorebreak) und die Bedingungen unkontrollierbar und gefährlich sind. Das Ergebnis: Frust, Angst und eine komplett verschwendete Lektion.
Worauf du achten solltest:
Eine erfahrene, lokal verankerte Schule weiß, dass die Gezeiten und die Wellenhöhe die entscheidenden Faktoren für einen erfolgreichen Surftag sind. Ihre Kurszeiten sind deshalb flexibel. Sie werden jeden Tag neu festgelegt, basierend auf dem, was der Atlantik uns gibt. Frage deshalb immer: „Sind die Kurszeiten fix oder passen sie sich täglich den Gezeiten an, um die besten und sichersten Bedingungen für mein Level zu garantieren?“ Das ist der Unterschied zwischen einer Dienstleistung und echtem, verantwortungsvollem Coaching.
5. Die Tiefe des Unterrichts: Geht es nur ums Stehen oder ums Verstehen?
Das Ziel vieler Schulen ist es, dich für ein schnelles Erfolgserlebnis aufs Brett zu stellen. Aber Surfen ist so viel mehr. Wenn du nach dem Kurs nicht weißt, wie du eine Strömung erkennst, was die Vorfahrtsregeln im Wasser sind oder wie du einen Surf-Forecast liest, hat die Schule ihren Job nur zur Hälfte gemacht.
Worauf du achten solltest:
Du willst ein Surfer werden, kein Tourist auf einem Brett. Eine Top-Schule lehrt dich auch die Theorie: Wellenkunde, Sicherheitsregeln und die Etikette im Wasser. Sie gibt dir das Wissen an die Hand, das du brauchst, um eines Tages selbstständig und verantwortungsvoll surfen zu gehen.
Fazit: Deine Entscheidung für die richtige Surfschule
Deine Zeit und dein Geld sind wertvoll. Investiere sie in eine Schule, die deine Leidenschaft für das Wellenreiten teilt und den Anspruch hat, dich zu einem echten, wissenden Surfer zu machen.